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Die Mistel (Viscum album)


Verbascum album - Mistel bei Husten

Mystische Mistel

Die Mistel spielte schon in der antiken sowie auch in der germanischen Mythologie als "goldene Zauberrute" eine große Rolle. Bei den Druiden wurde der Mistelzweig im sechsten Monat gesammelt und sollte die Frauen besonders fruchtbar machen. (3)

Noch heute wird die Mistel vor allem um die Weihnachtszeit im Aberglauben über den Türrahmen gehängt und soll dem sich darunter küssenden Paar Glück bringen.

Warum wachsen Misteln auf Bäumen?

Die Beeren der Mistelpflanze werden von bestimmten Vogelarten gern verzehrt. Das Fruchtfleisch ist jedoch nicht vollständig verdaubar. Fressen die Vögel die Mistelbeeren und scheiden diese später aus, fällt der Samen nicht herunter, sondern bleibt samt Samen an den Ästen haften, auf dem der Vogel sein Geschäft erledigt hat. Dort bildet sich ein neuer Mistelball.

Die Gewächse, die sich an eine Wirtspflanzen anhängen, wachsen mit der Zeit zu, bis zu einem Meter großen Kugeln heran, welche bis zu 70 Jahre alt werden können. Die Halbschmarotzer entziehen den Bäumen, auf denen sie wachsen, Mineralstoffe und Wasser. Alle Pflanzenteile gelten neuen Erkenntnissen zufolge als ungiftig. (1)

Zähes, klebriges Fruchtfleisch hilft bei Husten

Diese zähe und klebrige Eigenschaft des Mistelfruchtfleisches prädisteniert diese Pflanze besonders zur Verabreichung bei einem besonderen Husten. Wenn eine Hustenerkrankung mit zähem Schleim einhergeht, der sich nur schwer abhusten lässt, könnte die Mistel in dem Fall als Tee (Kaltauszug) oder homöopathisches Mittel eingesetzt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten liegen dabei bei einfachen grippalen Erkältungen, sowie auch als Begleittherapie, bei Bronchitis oder Mukoviszidose.

Mistel als Wundheilmittel

Nistet sich die Mistel auf einem Baum ein, hat die Wirtspflanze kaum die Chance sich dagegen zu wehren. Grund hierfür ist, dass die Pflanze ein bestimmtes Hormon besitzt, welches die Wundheilung verhindert. Schon Hildegard von Bingen erkannte, dass die Mistel (Hildegard nannte sie Ugera) daher die Heilung von Geschwüren beschleunigen kann.

In der Volksmedizin wird die Mistel vielseitig verwendet

In der Volksmedizin gilt die Mistel als eins der ältesten Heilmittel gegen Epilepsie (Osiander, Volksarzneymittel, 1829, S. 199.), wird aber auch bei Menstruatiosbeschwerden eingesetzt; die Beeren dienen als Antihelmintikum (Schulz, Wirkung und Anwendung der deutschen Arzneipflanzen., S. 79.)

Nach Madaus (3) bewirkt Viscum album Blutdrucksenkung und zählt zu den Hauptmitteln gegen Arteriosklerose sowie bei den durch Hypertonie häufig bedingten Schwindelanfällen. Außerdem setzte er es bei Nervenleiden und Blutungen ein.

Die Mistel kann als homöopathisches Präparat, als Tee (aus Kaltauszug) oder als Urtinktur eingsetzt werden.

Teezubereitung:

Die Pflanze (Holz und Blätter) wird nach Madaus (3) kalt angesetzt. Dazu werden 1/2 bis 1 Teelööfel pro 0,2l Tasse mit kaltem Wasser übergossen, dieses 8 Stunden ziehen gelassen. Zum Trinken wird abgegossen und der Tee kann leicht erwärmt werden, muss aber nicht.

Als Tinktur (z.B. von Ceres)

nimmt man täglich 30 Tropfen, auf 3 Einnahmen verteilt, in Wasser, vor allem bei Bluthochdruck, Schwindelgefühlen, Angstzuständen und Albträumen (4)

In der Homöopathie werden laut Boericke (2) folgende Hauptindikationen genannt:

  • niedriger oder hoher Blutdruck.

  • rheumatische und gichtige Beschwerden;

  • Neuralgien, Epilepsie, Chorea und Metrorrhagie.

  • Asthma, Husten

Literatur:

(1) Mistel bei Wikipedia

(2) Boericke (Handbuch der homöopathischen Materia Medica)

(3) Madaus (Lehrbuch der biologischen Heilmittel, 1938)

(4) Pflanzliche Urtinkturen R. und H. Kalbermatten

Hinweis: bei den hier angegebenen Informationen handelt es sich um wissenschaftlich nicht an­er­kann­te - na­tur­heil­kund­li­che - Heil­ver­fah­ren. Diese Informationen sollten niemals als alleinige Grundlage für gesundheitsspezifische Entscheidungen genommen werden. In allen Fällen muss ärztlicher und therapeutischer Rat hinzugezogen werden. Die Benutzung dieser Informationen zählt nicht als Therapievorschlag und geschieht bei ungeprüfter Anwendung auf eigene Gefahr und kann gesundheitliche Schäden nach sich ziehen.

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